Hufbearbeitung im Sinne des Hufmechanismus
Hufbearbeitung im Sinne des Hufmechanismus

Hufbearbeitung im Sinne des Hufmechanismus

Der wichtigste Punkt bei der Hufbearbeitung ist die Durchblutung im Huf zu fördern, das heißt der Hufbearbeiter muss eine gute Balance zwischen der medialen und lateralen (innere und äußere) Arterie herstellen. Eine Arterie verläuft innen an der Gliedmaße entlang (medial) in den Huf und versorgt die innere Hufhälfte und die andere verläuft entsprechend außen (lateral) und versorgt die äußere Hufhälfte.

Um das zu gewährleisten muss der Huf über eine gute Statik verfügen, denn eine überlastete Hufseite bringt zu viel Druck auf die Hufbeinknorpel, welche dann die Arterie quasi abklemmt. Um also eine gute Durchblutung herzustellen muss die Hufkapsel gleichmäßig belastet sein. Die Trachten müssen somit die Last zu gleichen Teilen tragen.

Das bedeutet, die Trachten müssen gegebenenfalls gekürzt werden. Gleichzeitig müssen die Trachten in der Lage sein sich beim Auffußen auseinander zu bewegen. Damit das möglich ist, muss die Hornkapsel rundherum über eine gleichbleibende Dicke verfügen um gleichmäßig flexibel zu sein.

Sprich die Hufkapsel muss von außen beraspelt werden, um die zu dicken Hufwandabschnitte auszudünnen. Im Gegenzug muss die Sohle beim entlasteten Huf quasi schweben und muss genug Raum nach unten haben, um sich unter der Last auf den Huf nach unten bewegen zu können.

Die Eckstreben, die außen am Huf sichtbar sind, sind ebenfalls auch im Huf und bilden dort eine Art Schiene, auf denen das Hufbein bei jedem Auf- und Abfußen hin und her gleitet. Das bedeutet auch die Eckstreben müssen Bewegungsfreiheit haben und dürfen keinen Bodengegendruck bekommen sondern müssen auf das Sohlen Niveau gekürzt werden. Lässt man zu viel der Eckstreben stehen, sind sie überlastet. Nimmt man sie zu tief heraus bringt man unter Umständen eine Reizung in den Huf. Wenn die Eckstreben zu stark sind drücken sie die Hufseiten und die Huftrachten nach außen. Mit anderen Worten ist das Management der Eckstreben eine sehr wichtige Angelegenheit.

Ebenso wie die richtige Stärke des Strahls. Der Strahl sollte beim entlasteten Huf ebenfalls nicht über dem Niveau des Tragrandes liegen sondern eher ein bis drei Millimeter darunter. Der Strahl hat eine tragende, dämpfende und pumpende Funktion und bildet zusammen mit den innenliegenden Organen eine Art Polster für die darüber aufgebaute, tragende Knochenstruktur. Kürzt man den Strahl also zu tief, so dass er unter Last keinen Bodengegendruck bekäme, wäre auch hier die pumpende Funktion zu schwach und es würde wieder der Durchblutung schaden.

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